Tag 1 – Bodø
Um halb sechs bin ich aufgewacht. Es regnet nicht mehr. Überraschenderweise habe ich gut geschlafen. Die Nacht war ruhig, oder ich war zu müde.
Die Fähre nach Bodø geht erst um 10:45, ich habe genug Zeit. Ich stehe auf und nehme mein Proviant in der Campingküche. Zuerst esse ich Müsli mit Joghurt, dann bereite ich die Brotzeit für die Fahrt mit der Fähre, die fast vier Stunden dauert.

Um neun bin ich fertig gepackt und fahre zum Hafen. Es ist viel zu früh, aber dort ist eine warme Wartehalle, wo ich bequemer warten kann, als auf dem Camping.
Als ich zum Hafen komme, werden zu meiner Überraschung zwei Fähren nach Bodø angezeigt, um 9:45 und 10:45. Die erste fährt über die Insel Vaerøy und ist nicht im Fahrplan von Moskenes nach Bodo. Ich steige in die erste Fähre ein. Außer mir sind wenige Passagiere, die zu Fuß unterwegs sind und ein anderer Fahrradfahrer. Sonst Camper und Autos.

Für die Fahrt mit der Fähre muss man nur für die Fahrzeuge zahlen, Personen und Fahrräder fahren um sonst. Ich nehme Platz im ersten Stock, verstelle die Rückenlehne meines Sessel nach hinten und mache die Augen zu.

Um 11 Uhr sind wir nach Vaerøy angekommen. Erst jetzt sehe ich den ganzen Fahrplan. Außer Vaerøy werden wir noch eine andere Insel ansteuern, die Røst. Und diese Fähre fährt dadurch natürlich viel länger als die direkt nach Bodø. Wir werden in Bodø zwei Stunden später als die andere Fähre, kurz vor 17 Uhr, ankommen. Es ist aber nicht schlimm, das Hotel wird nicht weglaufen. Gut, dass ich mir die Brotzeit vorbereitet habe.

Um 13 Uhr die nächste Insel, Røst. Hier steigen ein paar raus und ein paar rein. Jetzt geht es fast 4 Stunden weiter Richtung Bodø. Ich weiß es nicht, was ich in Bodø die zwei Stunden gemacht hätte. Dort regnet es wahrscheinlich. Na ja, ich könnte schon einiges für die Reise morgen vorbereiten. Aber es ist, wie es ist, ich sitze hier jetzt fest.
Auf die Sitze vor mir haben sich jetzt ein paar Herren gesetzt. Mit ihnen kommt ein starker Fischgeruch, ergänzt mit einer leichten Note eines lang nicht geleerten Aschenbechers. Sind sie Fischer? Vermutlich. Nach wenigen Minuten wechsle ich meinen Platz. Ich wollte bald mein Brotzeit essen und hier wird es mir nicht schmecken.
Welchen Duftnote strahle ich nach sieben Wochen aus? Vor der Zugreise morgen werde ich mich heute im Hotel sehr gründlich um die Hygiene meines Körpers kümmern. Und meinen Klamotten für die Reise auch.

Die Fahrt zieht sich in die Länge und ich ärgere mich, dass ich es nicht gecheckt habe. Mit der einen Insel wäre es kein Nachteil, aber die zweite hat die Fahrt deutlich verlängert.

In Bodø docken wir nach Plan kurz vor fünf. Das Hotel, das ich gebucht habe, ist nur 500 Meter vom Hafen entfernt und liegt direkt am Bahnhof. Nach einchecken gehe ich in den nächsten Supermarkt und kaufe was für Brotzeit für die Reise morgen. Die wird deutlich länger als die heutige Fahrt mit der Fähre sein. Nach Trondheim sind es 11 Stunden, eine Stunde zum Umsteigen und dann 8 Stunden nach Oslo.
Jetzt bereite ich den Anhänger, dass ich ihn morgen in meinen Wagen als Reisegepäck mitnehmen kann. Beim Fahrrad wird es wahrscheinlich keinen Platz für ihn geben. Ich montiere das Schutzblech ab, sodass ich das Rad schnell abnehmen und den Anhänger kürzer machen kann, falls es nötig wäre. Ich muss alles möglichst kompakt verpacken, damit er nicht zu hoch wird und wie Reisekoffer auf die Ablage passt.
Jetzt noch unter die Dusche und die Klamotten für morgen waschen. Hoffentlich werden sie morgen trocken sein.