Tag 41 – Regen
Um 5 Uhr regnet es noch ergiebig. Kein Lust aufzustehen. Um 6 soll aber ein bisschen nachgeben, die beste Gelegenheit die Sachen zu packen. Um halb sechs zwinge mich aus dem Schlafsack raus und bereite erst die Sachen im Zelt vor.
Ich habe mein Zelt neben einem großen tipi Zelt, das für Veranstaltungen verwendet wird, aufgestellt. Jetzt stelle ich alles dort rein um im Trockenen zu bleiben und fertig zu packen.
Als ich um halb acht das Camping verlass sind die zwei andere Radfahrer, die gestern auch hier gestrandet waren und ihre Zelt aufgestellt haben, noch nicht wach.
Tatsächlich, regnet es gerade nicht. Es ist aber sehr kalt und die Wolkendecke liegt tief. Ich weiß, es wird heute viel regnen. Ich habe mich warm angezogen und natürlich habe ich auch Regenhose und Jacke an.
Heute muss ich etwa 120 Kilometer bis zum nächsten Unterkunft fahren. Es ist viel. Gerade auf helfte der Strecke zeigt Google Maps ein Restaurant. Dort werde ich lange Pause machen und etwas essen.
Kurz nach dem ich aus Kautokeino raus bin, fängt schon der Regen an. Es regnet die ganze Zeit, mal stärker mal schwächer. Es ist neblich und alles ist in grau umgehült.
Der Weg verläuft sanft durch eine hügelige Landschaft. Ich kann heute das nicht genießen und nehme davon wenig war. Es ist eine der Tage, wo mein Blick auf die 10 Meter Asphalt vor mir fokussiert ist, mein Kopf ausgeschaltet und ich möchte schnellst mein heutiges Ziel erreichen.
Gegen 13 Uhr bin ich an der Stelle gekommen wo das Restaurant sein soll. Leider ist geschlossen und es sieht nicht so aus als würde er im Betrieb. Aus der geplanten Pause im warmen wird es nichts. Ich stelle mich in ein vom Wind und Regen geschütztes eckchien und mit vom Kälte zitternden Hände esse ich das Brot mit Käse, was ich dabei habe.
Jetzt geht es weiter, und zwar erst bergauf. Ich komme immer höher auf die Hügel und es wird noch kälter. Mein Atem wird zu Dampf. Auf den höheren Hügeln ist auch Schnee zu sehen.

Der Streckenverlauf ist tendenziell als Abfahrt und ich habe gehofft, dass damit leichter wird. Es sind aber viele Anstiege auch dabei die an Kräften zerren und ich habe heute Gegenwind, dass bei den Abfahrten mich abbremst.
Die letzten 30 Kilometer verlaufen entlang eines Flusses, zum Schluss durch eine Schlucht. Sehr schön, wenn nicht regnen würde.

Zum meinen Unterkunft in Alta komme ich gegen sieben. Bin völlig entkräftet und durchnässt. Ich habe aber einen Zimmer mit bequemen Bett, Dusche und Küchenecke. Als erstes stelle ich mich unter heiße Dusche. Lang, sehr lang.


