Tag 40 – wieder mal im Zelt
Der Tag fängt sonnig an. Ich stehe um halb sechs auf und bereite mich auf den Weg.
Zum Frühstück esse ich, wie fast jeden Tag, Müsli mit Joghurt und dann ein paar Stück Brot mit dem Rest des Honigs. Es bleibt mir Käse und noch genug Brot, um unterwegs sich die Brotzeit zu machen.
Gestern habe ich die nächsten Tage geplant. Heute geht es nach Kautokeino, etwa 80 km. Morgen, 120 km nach Altå. Am Donnerstag werde ich 110 km nach Olderfjord fahren und am Freitag weitere 100 nach Honningsvåg. Dort mache ich mein Basislager für zwei Nächte und am Samstag, ohne Anhänger mit leichtem Fahrrad, fahre ich zum Nordkap und zurück. Dann ist das Ziel erreicht und ich kann am Sonntag mit der Rückfahrt anfangen.
Ich bin dann eine Woche früher am Ziel. Da der andere Teilnehmer das Treffen abgesagt hat, habe ich mich nicht mehr daran halten müssen. Die nächsten drei Tage werden aber nicht einfach.
Bis auf Kautokeino habe ich Unterkünfte reserviert. Jetzt muss ich sie auch erreichen. Aber besser fahre ich zum bestimmten Ziel, als am Tagesschluss erst etwas suchen müssen.
Um halb neun fahre ich los. Die Strecke ist angenehm zu fahren, wenig Verkehr, gute Straße mit moderaten Anstiegen. Der sonnige Tag hat mich animiert, mit Weste zu fahren. Nach einer halben Stunde habe ich sie aber auf die Windjacke getauscht. Der Wind ist doch kalt.
Um 11 Uhr halte ich an einem Restaurant. Ich möchte doch etwas essen. Brot und Käse können noch warten. Die Frau an der Theke erklärt mir, dass es wegen Personalmangel heute nur zwei Sachen im Angebot gibt, etwas aus Chicken und was anderes. Ich nehme anderes. Und natürlich gibt auch hier Kaffee gratis dazu, die Kanne steht auf der heißen Platte und man kann sich nehmen.

Nach einer halben Stunde fahre ich weiter. Bald habe ich die Grenze zu Norwegen passiert.


Ich merkte seit einer Weile die Veränderung der Vegetation. Die Bäume sind kleiner und nicht so dicht. Kleine Bäume – der Wind kommt besser durch und wird stärker. Es ist doch ein Gegenwind.

Um vier erreiche ich einen Campingplatz. Ich frage wieder nach einem Cabin, aber der Betreiber enttäuscht mich. Es gibt keine freien mehr, alle sind besetzt. Es gibt in der Gegend eine große Veranstaltung, zweitausend Personen sind angereist und bis Freitag ist alles voll. Dann brauche ich auch nicht weiter suchen, ich bleibe hier und baue mein Zelt auf. In der Nacht wird es wieder regnen und morgen auch.


