Tag 39 – Rentierbraten
Heute habe ich besser geschlafen und bin um halb sieben aufgewacht. In der Früh regnet es immer noch. Ohne Eile fange ich an, meine Sachen zu sortieren und in die große Anhänger Tasche zu packen. Jedes Mal ist es anders, aber ich schaffe es auch immer besser. Es braucht nur Zeit, alles richtig einzurichten.
Zum Frühstück gibt es Knäckebrot mit dem Rest vom Gouda Käse, dann noch das verbliebene Knäckebrot mit Honig. Zum Schluss die letzten drei Karotten, auch mit Honig.
Inzwischen habe ich Kontakt mit dem Rohloff Vertreter, bei dem ich die Wartung meiner Getriebenabe gemacht habe. Er meinte, die Nabe hat immer noch genug Öl und während der Fahrt verliert es nicht. Ich soll aber nicht das Rad lange auf dem Seitenfuß abstellen, sondern ihn gerade richten. Er wünscht mir weiterhin eine gute Fahrt.
Mal sehen, wie lange ich noch aushalten kann. Bis zum Nordkap sind es noch etwa 550 Kilometer. Das schaffe ich bestimmt. Ich überlege mir aber die richtige Strategie danach. Langsam habe ich Sehnsucht nach dem richtigen Sommer und träume über Toskana. Vielleicht kommt hier demnächst ein Sommeraufbruch?
Ich verlasse die Unterkunft um halb zehn. Fast der Standard Zeitpunkt. Es regnet noch, aber nicht mehr stark. Während der Fahrt merke ich, dass es heute deutlich kälter ist und ich bekomme mit dem Gegenwind zu kämpfen.

Gestern, auf der E8 ist es so gut gelaufen, dass ich heute auch auf dieser Straße bleibe. Es werden aber nur 45 – 50 Kilometer sein und nicht 70.
Um halb eins, bei etwa 30. Kilometer, sehe ich Werbung eines Restaurants. Es bietet auch lokale Spezialitäten aus Lappland. Das muss ich mal ausprobieren. Ich bestelle einen geräucherten Rentierbraten mit Pommes. Neben der Theke steht eine Kanne mit heißem Kaffee, die ich mir nehmen kann. Nachdem ich in der Kälte gefahren bin, tue ich das sehr gerne.
Das Essen wird sehr schnell serviert, also ehe es hier ein Imbiss ist. Oder in Finnland hat “Restaurant” eine andere Bedeutung. Die Portion Pommes ist sehr groß, der Braten besteht aus drei dünnen Scheiben und schmeckt bisschen nach Reh, aber der Rauch überdeckt den Geschmack.

Satt und erwärmt fahre ich weiter. Zum Camping komme ich um 16 Uhr.



Auch hier nehme ich ein kleines warmes Häuschen. In der Nacht wird es nicht regnen, aber die Temperaturen gehen auf 2 Grad runter. Das muss ich jetzt nicht unbedingt haben.

