Tag 35 – wieder die E4

Heute lasse ich mir mehr Zeit zum Aufstehen. Draußen regnet es immer noch stark. Laut Wetterprognose soll es vormittags vorbei sein. Ich muss das Hotel bis 12 Uhr verlassen. Ich nutze es aus, vielleicht hört der Regen rechtzeitig auf.

Halb neun gehe ich frühstücken. Es ist wieder ein ausreichendes Buffet. Ich lasse mir Zeit und gehe nach einer Stunde, nach drei Runden Buffet und zwei Tassen Kaffee mit IKEA Keksen zurück ins Zimmer.

Gestern habe ich mein Fahrrad und den Anhänger ins Zimmer gebracht. Es war nicht einfach, kein Lift vorhanden und die Treppe war eng. Aber ich musste an der Vorderbremse nachbessern, die schleift immer wieder und unterwegs habe ich es nicht richtig machen können. Jetzt in der Ruhe, das Fahrrad auf den Kopf umgedreht, mit gutem Zugang zu dem Rad und Bremsen, habe ich es hoffentlich besser gemacht.

Jetzt alles packen und durch die enge Treppe wieder weg tragen. Aber das ist die kleinste Herausforderung. Ich muss die Route an die Verfügbarkeit der Lebensmittelversorgung und Campings anpassen. Mein geplanter Track berücksichtigt das nicht gut genug.

Heute geht es nach Töre, etwa 75 km. Um halb zwölf verlasse ich das Hotel. Es regnet nicht mehr und die Wolken haben sich Richtung Norden verschoben. In diese Richtung fahre ich auch, aber ich habe nicht vor sie einzuholen.

Beim Ausfahrt aus der Stadt halte ich kurz an einem Supermarkt und kaufe mir Saft, zwei Bananen und ein Apfel. Die kleine Baguetten und Schinken von gestern habe ich auch noch. Das wird wohl reichen. Auf dem Weg habe ich noch ein Supermarkt und in Töre ein weiteres.

Um zwei fahre ich an einer Feuerstelle vorbei.

Das gefällt mir für die Pause.

Ich esse gestrige Baguetten und danach pflege ich das Fahrrad. Die Kette hat schon nach Öl geschrien und jetzt, wo die Vorderbremse nicht mehr schleift (anscheinend habe ich es richtig gemacht), hörte ich die Bremse am Hinterrad. Das muss ich jetzt auch besser einstellen.

Die Sonne kommt immer wieder durch die Wolken. Es ist ein schöner Tag geworden, ein bisschen wärmer. Bis zum Camping sind es noch 40 Kilometer. Trotz später Start kann ich das bis 19 Uhr schaffen. Nach 19 Uhr ist oft niemand bei der Anmeldung.

Das Camping liegt nicht an der Route und für die letzten 15 Kilometer muss ich meine Route verlassen. Jetzt fahre ich nach Google Maps.

Teil der Strecke führt über die Schnellstraße E4. Hoffentlich ist es dort auf 80 km/h begrenzt. Ich komme an die E4 und sehe den Schild mit 110. Was jetzt? Es sind nur 6 Kilometer auf der E4 zu fahren. Ich riskiere. Zuerst sind keine Autos in meine Richtung gefahren. Dann kommen sie und zwar mehrere zusammen. Kurz danach ist der Abschnitt mit zweiter Spur zum überholen, da hier ein Anstieg ist. Die seitliche “Fahrrad” Spur ist hier auch bisschen breiter. Die Lage entspannt sich und ich hoffe, dass der Anstieg sehr lang wird. Er ist lang, aber bis zu meiner Ausfahrt sind es dann noch 3 Kilometer.

Letztendlich habe ich es geschafft. Zum Schluss waren keine Autos hinter mir und ich konnte sogar auf die linke Abbiegespur wechseln. Kurz nach halb sieben kam ich am Ziel, die Anmeldung war besetzt und ich nehme wieder ein Cottage.

Die Nächte sind mir immer noch zu kalt.
Heute habe ich 3000 Kilometer geknackt.