Tag 29 – Schotter, Berge, Regen und …

Heute bin ich kurz nach 7 wach geworden. Schnell bereite ich mich auf das Frühstück. Das Buffet ist sehr gut und es gibt auch guten Kaffee.

Gestern, als ich ankam, war im Hotel kein Personal. Ich habe per Mail einen Zugangscode bekommen und konnte in mein Zimmer gehen. Mein Problem waren aber das Fahrrad und der Anhänger. Ich habe gehofft, dass ein Platz in der Garage oder in einem anderen Raum vorhanden ist. Woher damit? Hier war niemand, der mir helfen konnte. Der Eingangsbereich ist zu klein, um das Fahrrad dort stehen zu lassen.

Ich habe alles ausgepackt und das Fahrrad draußen an der Regenrinne angekettet. Mein Zimmer ist im 2. Stock und ich habe den Anhänger dort neben der Treppe stehen lassen. Es hat mir aber keine Ruhe gelassen und später habe ich mein Fahrrad von der Straße ins Hotel gebracht und bei dem Anhänger gestellt. Erst dann konnte ich ruhig schlafen.

Nach dem Frühstück kam eine Hotelangestellte zu mir und zeigte mir, dass ich vom Hotel vom 2. Stock direkt über eine Rampe mit dem Fahrrad ausfahren kann. Das hat mir sehr geholfen, ich habe mein Gespann im Gang vorbereitet und musste nicht alles wieder runter tragen!

Der Himmel ist heute bedeckt. Es regnet aber nicht und die Wolken sehen nicht nach Regen aus. Heute ist die zweite Etappe durch die Berge.

Ich fahre erst nach Bollstabruk, um auf die Route zurückzukommen. Dort kaufe ich mir noch etwas für Essen.

Nach 20 km komme ich wieder auf die Schotterwege. Ist leider so, ich habe keine andere Möglichkeit als diese. Nach dem Regen in der Nacht sind die Wege matschig und weich geworden, darauf zu fahren ist schwer. Dann kommen noch die Anstiege dazu. Heute wird es ein schwieriger Tag.

Um 15 Uhr mache ich eine Pause und esse etwas Brot mit Salami, dass ich mir gekauft habe. Dann fängt es an zu regnen. Erst nur ein bisschen, dann immer stärker. Ich ziehe gleich die Regenjacke und die Hose und fahre dann weiter.

Nach mehr als 30 Kilometer auf den Schotterwege erreiche ich die “Passhöhe”. Jetzt geht es bergab.

Um halb 6, zehn Kilometer später, merkte ich ein verdächtiges Geräusch am vorderen Rad. Der Winkel, an dem die Lampe und die Action Cam befestigt waren, ist abgebrochen und alles hängt seitlich nur am Kabel.

Na ja, auch wenn das Gewicht der beiden nicht so hoch ist, nach diesen ständigen Erschütterungen, dass es schon so viele Kilometer dauert, wundert mich das nicht wirklich. Ich hätte ja die Befestigung der Kamera doch anders lösen sollen.

Ich ziehe mein Werkzeug raus und im Regen versuche ich die Lampe wieder zu befestigen. Das wichtigste ist, dass die Lampe funktioniert. Nach einer halben Stunde ist es gemacht und jetzt kann ich weiterfahren.

Heute will ich kein Zelt aufbauen. Meine Gedanken sind “Hotel, Hotel, HOTEL! “. Die letzten 3 Stunden im Regen und die Berge haben mir heute den Rest gegeben.

Nach 72 schwer erkämpften Kilometer bin ich in dem Hotel angekommen. Mir reicht es heute.

Update:

Im Hotel gibt es Aufenthaltsraum und Küche, das Frühstück kann jeder selbst machen und sich aus dem Kühlschrank holen, was er will. Ich nutze die Küche und koche endlich die Tortellini, weil ich gestern während der Pause im Zelt kein Gaskocher verwenden wollte.