Tag 28 – Richtung Umea
Schon um 5 Uhr bin ich wach. Nicht lange zögern, stehe ich auf und packe die Sachen zusammen. Jetzt ist es heller als gestern Abend und ich schaue mir den Weg zum Strand. Es sind Felsen, die man runter gehen muss und der Strand ist schmal. Ich betrachte das von oben und gehe nicht runter.

Um 7 Uhr bin ich auf dem Weg ins Zentrum von Sundsvall. Ich habe Lust auf einen Kaffee mit einem Frühstück dazu. Im Zentrum ist nicht viel los. Kaum Leute, alles ist noch zu. Die Stadt schläft noch, kein Bäcker, keine Kaffeebar. Enttäuscht fahre ich weiter und beim nächsten Supermarkt (die meisten Supermärkte sind hier alle Tage der Woche von 7 bis 21, oder von 8 bis 22 geöffnet) kaufe ich mir noch etwas zum Essen. Kein Kaffee heute.

Die heutige Route verläuft auf guten Radwegen. Um 10 Uhr, nach 20 km mache ich Pause und esse dann mein Frühstück. Für das nächste Essen werde ich die zweite Portion von Tortellini kochen. Dann merke ich, dass ich dafür nicht genug Wasser habe. Ich muss mir unbedingt Wasser besorgen.
In einer Vorstadtsiedlung sehe ich ein älteres Paar vor einem Haus und frage nach Wasser. Aber selbstverständlich. Und die erste Frage ist natürlich, woher ich komme. Alle machen sich Gedanken über meine Nationalität in Verbindung mit der Fahne und rätseln, können es nicht zuordnen. Ich bekomme Wasser und als ich die kleinere Trinkflasche gleich vor Ort ausgetrunken habe und um nachfüllen gebeten, bietet mir die Frau ein Cornetto Eis.
Wetter, sonnig und wärmer. Wenig Wind. Ab und zu aus dicken Wolken kommen wenige Tropfen.




Nach 58 km ändern sich die guten Straßen. Jetzt fahre ich wieder am Schotterweg. Ich habe schon den Tag betiteln wollen “Null Schotterwege”, aber es wäre zu schön. Dieser Schotterweg ist aber deutlich besser als alle anderen die ich bis jetzt gefahren habe. Es sind zwei glatte Spuren, des die Wägen hinterlassen haben, wo der Kies weg ist. Darauf lässt sich gut fahren. Das ist auch der einzige Weg außer der Schnellstraße, den ich nehmen kann. Und es fahren auch hier immer wieder Autos vorbei.
Später Nachmittag kommen von Süden mehr dunkle Wolken und die Regentropfen werden dicker. Langsam habe ich Hunger und suche nach einem Platz für die Pause. Es hat gedauert, bis ich eins gesehen habe. Inzwischen hat eine große dunkle Wolke das Himmel bedeckt und es sieht nach größerem Regen. Hier gibt es keine überdachte Stelle, es ist einfach nur mehr Platz neben der Straße. Ich checke die Wetterprognose, der Regen kann hier eine Stunde dauern. Dann stelle ich schnell mein Zelt auf, alles was ich für die Pause brauche, kommt ins Zelt rein, der Rest in die wasserdichte Anhänger Tasche. Im Zelt mache ich jetzt meine Pause im Trockenen.
Der Regen ist wie erwartet vorbei und die Sonnenstrahlen erwärmen schnell das Zelt. Ich komme raus und fange an das ganze Zeug zu packen. Dann hielt ein Auto und ein Herr fragte mich, woher ich komme und zeigte auf die Fahne. Wir kommen ins Gespräch, er ist Deutscher und lebt seit 4 Jahren in Schweden.
Bei weiterem Fahren überlege ich mir, wo ich übernachten könnte. Ich entscheide mich für ein Hotel. In der Nacht soll es heftig regnen. Die letzten 10 km fahre ich wieder auf einer asphaltierten Straße.


