Tag 23 – weiter mit Rückenwind
In der Früh brauche ich einfach ein bisschen Zeit, um in die Gänge zu kommen. Erst halb zehn bin ich dann fertig für die weitere Fahrt. Zum Schluss bekomme ich noch an der Rezeption einen Kaffee. Jetzt geht es wieder zurück auf die richtige Route Richtung Köping.
Laut Wetterprognose soll heute ein Südwind sein. Das bedeutet Rückenwind (!). Tatsächlich habe ich jetzt Rückenwind und mit fast 20 km/h Schnitt komme ich in Köping an. Gleich finde ich meinen bevorzugten Supermarkt und kaufe mir etwas zum Essen.

In der Innenstadt ist heute viel los (Samstag?!). An einer Bank am Kanal Ufer esse ich dann mein Frühstück und höre live gespielt Jazzmusik. Nette Atmosphäre ist hier.

Das Wetter hat sich stabilisiert und ist ein bisschen wärmer geworden. Ich meide die Schotterwege und bleibe oft auf den Straßen, so weit ein Seitenstreifen für Radfahrer angedeutet ist.

Meine Route führte mich auch auf guten Nebenstraßen. Hier fährt man entspannter und auch mit gutem Tempo.

Leider keine Rastplätze unterwegs. Um 16 Uhr mache ich einfach eine Pause am Straßenrand. Ich habe Hunger und mein Anhänger knirscht bei jeder Wendung. Ich muss prüfen, was die Ursache ist. Es kann nicht sein, dass er nach tausend Kilometer kaputt geht. Ich habe mir die Aufhängung angeschaut und, außer Schmutz, keine andere Ursache gefunden. Das Deichsel und die Lenkachse habe ich auseinandergenommen und gründlich gereinigt, ein bisschen Kettenöl drauf und wieder zusammengeschraubt. Mal sehen, ob das geholfen hat. Dann noch essen und fahre weiter. Der Anhänger hat sich berühigt.
Auf der Route gibt es heute kein Camping. Nach den letzten drei Übernachtungen wird es heute eine in der Natur sein. Das Wetter passt auch gut dazu. Es wird wahrscheinlich wieder sehr kalt in der Nacht, aber ich komme damit zurecht. Ich brauche aber noch Wasser, meine Flaschen sind inzwischen schon leer. Die kleinen Ortschaften unterwegs wirken unbewohnt. Ich kann niemanden sehen. Ich halte an einem Haus, nehme meine Trinkflaschen mit und klinge an der Tür. Niemand kommt. Ich gehe um das Haus herum und sehe einen Wasserhahn an der Seitenwand. Ich hoffe, es wird niemand was dagegen haben und fülle meine Flaschen mit frischem Wasser. Ich fahre an einem See vorbei und wollte dort am Wasser zelten. Leider gibt es keinen Zugang zum See. Um 20 Uhr, einige Kilometer weiter, fand ich einen passenden Platz und baute mein Zelt auf.

Zum Abendessen koche ich mir mal eine klare Suppe mit Nudeln. Hier gibt es keinen See, das Wasser reicht heute nur für Zähne putzen.


