Tag 21 – Richtung Örebro

Das warme Häuschen war tatsächlich eine gute Idee. In der Früh war es schwierig, sich aus dem Bett zu holen.

Gestern habe ich 6 Eier gekauft und am Abend 3 davon in Spiegeleier umgewandelt. Die verbliebenen koche ich jetzt für unterwegs. Und in die Thermo Wasserflasche fülle mal eine heiße Tee. Etwas warmes zum Trinken kann ich heute unterwegs gut gebrauchen.

In der Küche treffe ich den Mann aus München, der gestern Abend, mit Frau und Hund, auch auf dieses Camping gekommen ist. Sie haben in den Cottages neben mir übernachtet. Als er über meine Reise erfuhr, erzählte er mir, dass seine Bekannte von München mit dem Fahrrad bis zum Nordkap gefahren ist und sie hat einen 4 jährigen Sohn dabei gehabt. Sie ist nicht mit E-Bike gefahren und hat noch den Anhänger mit dem Kind gezogen. Da ich weiß was es bedeutet, mit dem Anhänger zu fahren, habe ich großen Respekt für diese Leistung. Er wird gerne auch meine Reise verfolgen.

Heute ist es wieder regnerisch und kalt, etwa 5 Grad. Als ich dann um 10 Uhr das Camping verlasse, regnet es gerade nicht. Das ändert sich aber schnell. Gestern sind meine Zehen eingefroren und heute habe ich meine Schuhe mit Neoprengamaschen überzogen. Das fühlt sich gleich besser an. Auf die Hände ziehe ich zusätzliche Handschuhe an. Auch wenn sie durchnässt sind, hilft es auch.

Die Route führt hoch und runter, schlingert an Seen vorbei. Normalerweise sehr attraktiv. Aber heute, bei diesem Wetter, fahre ich vorbei, ohne etwas festzuhalten. Möglichst schnell weiter kommen.

Um 14 Uhr mache ich eine Pause. Ich konnte keinen Rastplatz oder wenigstens eine Sitzbank finden. Aber an einem Trainingsplatz habe ich überdachte Plätze für die Trainer gefunden. Das passt auch gut.

Nach der Pause fange ich an zu zittern. Das erinnert mich an gestern und das ist nicht gut. Ich ziehe schnell die Regenhose an und unter der Regenjacke noch eine Daunenjacke. Jetzt passt es wieder. Nur die nase Hände leiden noch.

Langsam überlege ich mir, wo ich übernachten kann. Bis zu einem Campingplatz ist es noch weit. Heute mag ich kein Zelt aufbauen. So abgehärtet bin ich noch nicht. Ob es auf dem Camping auch kleine freie Cottages gibt, ist nicht sicher. Bevor ich mir mal eine Erkältung hole, gehe ich lieber ins Hotel. Ich habe einen auf der Route in Hallsberg gefunden. Um 19 Uhr bin ich in dem Hotel angekommen. Durchnässt aber in besserer Verfassung als gestern.