Tag 20 – entlang des Vättern Sees
Die warme Dusche und ein bisschen mehr Körperpflege gestern haben mir sehr gut getan.
Heute sinken die Temperaturen auf 10-13 Grad und es wird später regnen. Ich versuche möglichst schnell zu starten. Trotz aller Bemühungen verlasse ich das Camping erst um 9 Uhr.
Die Strecke führt an der östlichen Seite des Vättern Sees und ist hügelig. Zuerst ist es ein guter Radweg, asphaltiert und breit, abseits der Straße, ausgeschildert nach Gränna (34 km). Nach etwa 20 km hört er auf und mein Navi bietet einen schlechten Schotterweg. Das lehne ich ab und fahre die Straße.
In Gränna wollte ich etwas essen. Das Ort sieht nach beliebten Urlaubsort, aber ich finde kein offener Restaurant oder auch Imbiss Bude. Ist es noch nicht die Urlaubszeit, oder ist das Wetter heute nicht gut genug? Heute ist es tatsächlich grau und kalt, und sieht danach aus als würde es gleich regnen. Ich finde auch kein Lebensmittelgeschäft. Total enttäuscht fahre ich weiter und suche einen Rastplatz, wo ich aus meinen Vorräte etwas zu essen machen kann.
Um 13 Uhr finde ich direkt an der Strecke einen geeigneten Platz. Ich breite meine Kochutensilien aus, dann steigt ein Mann aus dem nebenan geparkten Auto und fragt mich, woher ich komme. Als ich antwortete “aus Deutschland” war er überrascht und fragte mich nach der Fahne an meinem Anhänger. Ja, das ist keine nationale Fahne, sondern von der Stadt, in der ich wohne, von Augsburg. Jetzt ist es klar.
Einige Minuten später hält ein anderes Auto an. Die Beifahrerin steigt aus und betrachtet die Panoramablick auf den See. Dann kam sie zu mir und stellte auch die gleichen Fragen. Wie kommen ins Gespräch und ich erzählte ihr über meine Reise. Sie heißt Katharina (ich hoffe, ihren Namen hier richtig wiederzugeben) und fährt mit ihrem Mann vom Urlaub nach Hause. Sie werden in Motala übernachten. Das liegt auch an meiner Route. Vielleicht treffen wir uns dann dort wieder? Sie ist an meiner Reise sehr interessiert und würde gerne wissen, wie es weitergeht. Sie wird meinen Blog verfolgen. Es war eine sehr schöne Begegnung und hat mich sehr gefreut.
Nachmittags verschlechtert sich das Wetter. Es regnet und es ist kälter geworden, auch windiger. Um 16 Uhr prüfe ich, wo der nächste Lebensmittelgeschäft ist und das nächste Camping. Ich muss nach Vadstena, das sind noch einige Kilometer. Ich versuche die direkte Straße zu fahren, was ich aber schnell verlassen muss. Es ist eine Schnellstraße mit viel Verkehr.
Dann lieber doch Radwege nach Navi. Die Route führt über Omberg. Leider muss ich zuerst wieder bergauf fahren (und oft auch schieben). Danach ist es sehr schön, mit gutem Ausblick auf den See.

Dann die Abfahrt und es kommt … Schotterweg. Dazu kommt noch ein starker Wind. Der Regen ist schon die ganze Zeit da. Kurz vor 20 Uhr durchnässt und zittern von der Kälte, erreiche ich das Camping. Die letzten 40 km waren ein harter Kampf. Bis Motala hat es nicht geklappt.



Heute ist mein Glückstag, ein kleines Häuschen ist noch frei und ich muss mein Zelt nicht aufbauen.