Tag 16 – Richtung Helsingborg
Kurz nach 9 Uhr habe ich das Camping verlassen. In der Früh mag ich keine Hektik. Das Gepäck ordentlich vorbereiten und in die Tasche legen braucht Zeit. Außerdem gönne ich mir mal einen Kaffee und Croissant in der Camping Bar. Ok, der Kaffee schmeckt gut (vielleicht auch deswegen, dass ich letzte Tage kaum Kaffee getrunken habe), aber der Croissant, naja, mit dem italienischen Brioche hat er gar nicht zu tun. Ich glaube, in Skandinavien soll ich lieber mit dem Croissant aufhören.
Meine geplante Route will mich von Camping über das Hinterland nach Roskilde führen. Ich entschied mich jedoch für die Hauptstraße. Die ist kürzer, es gibt einen guten Radweg entlang der Straße und die Steigungen sind moderat.

Der Wind ist heute sehr zurückhaltend. Das heißt, ich kann wieder richtig Tempo machen, am Anfang. Je näher ich nach Roskilde komme, desto stärker wird der Wind. Trotzdem, bis Roskilde, komme ich mit einem guten Schnitt von 16,8 km/h.
In der Stadt verlasse ich den ausgeschilderten Radweg und fahre in die Zentrum. Es ist ein historische Stadt mit einer lebendigen Fußgängerzone. Es freut mich, so viele Leute zu sehen.

Ich kaufe mir etwas zum Essen und setze mich auf einer der Bänke am Marktplatz. Ein älterer Mann spielt mit E-Gitarre und singt. Seine Stimme klingt interessant und erinnert mich an Wolfgang Niedecken (ich kann fast genauso wenig verstehen, was er singt). Ich esse mein zweites Frühstück und genieße die Atmosphäre. Dann höre ich Trommel und Trompeten und die Gardisten kommen. Das ist aber eine schöne Begrüßung 😉.

Das Zentrum von Roskilde liegt auf einem Hügel. Ich fahre jetzt hinunter und dann entlang des Roskilde Fjord. Im Osten sammeln sich langsam dunkle Wolken. Im Westen ist der Himmel noch blau. Meine Wetter-App meint, dass auf meiner Route in etwa einer halben Stunde ein kleiner Regen kommt. Ich fahre weiter und versuche eine geeignete Stelle zu finden, wo ich den Regen abwarten kann. Rechtzeitig kommt eine Bushaltestelle, die gut passt. Ich stelle mein Fahrrad rein und setze mich auf die Bank. Jetzt mache ich mir mal eine Pause. Gleich kommt der Regen. Nach einer halben Stunde fahre ich weiter.
In Hillerød führt der Radweg durch das Gelände des Schlosses Frederiksborg.

In Fredensborg, bei meinem Schwager Janusz, komme ich um 18 Uhr an. Etwas früher als erwartet, aber ich habe einige Abkürzungen genommen und bin entlang der Straßen und nicht die geplanten Radwege gefahren. Es sind auch nur 73 und keine 80 km geworden.



Bei Janusz habe ich wieder die Möglichkeit, meine ganzen Klamotten ordentlich zu waschen. Das gemachte Bett wartet schon auf mich und ich bekomme ein zweigängiges Abendessen. Was für ein Service! Wir sitzen mit Janusz und seinem Mitbewohner Andrzej zusammen und reden bis Mitternacht.