Tag 14 – Dänemark
Um 9 Uhr sitze ich in der Camping Bar und nehme mir zum Frühstück Cappuccino und zwei Croissants.

Somit sind meine letzten Euros ausgegeben. In Skandinavien brauche nämlich keine, alle Länder, die ich jetzt bereise, haben eigene Währungen. Die Einkäufe, die ich vor der Fahrt mit dem Fähre noch machen wollte bezahle ich dann mit der Karte.
Bei Edeka in Burg auf Fehmarn kaufe ich mir noch etwas für richtiges Frühstück und dann verspeise das gleich auf einer Bank am Markt.

Jetzt geht es weiter Richtung Fährhafen. Es sind noch 8 Kilometer. Isch komme in den Hafen, denke ich, aber der Radweg endet bei einer Aussichtsplattform und nicht bei der Anfahrt zur Fähre. Alles umzäunt, ich muss Stück zurück. Es gibt viele Spüren für Lkw, Pkw und Camper, ich finde aber keine für Radfahrer. Plötzlich entdecke ich einen Pavillon mit der Aufschrift “Ticket”. Fahre dorthin, parke mein Fahrrad und stelle mich in der Schlange an der Kasse. Nach 10 Minuten kommt ein Mann aus einem Nebenraum und erklärt mir, dass hier Ticketverkauf für die Spedition ist und ich soll mich in die gelbe Spur hinter den Camper für nicht reservierte Überfahrten stellen. Ok, warum nicht gleich so?
Für die Radfahrer ist die Information wirklich schlecht. Aber ich bin auch der einzige hier, kein anderer Radfahrer hat sich hier verirrt. Das Wichtigste ist, dass ich die Fähre nicht verpasst habe. Ich darf mein Fahrrad auf dem Lkw Deck parken. Hier gibt es tatsächlich zwei (!) Fahrradparkplätze.

Die Überfahrt nach Dänemark dauert 45 Minuten. Von der Fähre runter auf der Lkw Spur und gleich geht es Richtung Maribo. Der Radweg ist beidseitig mit Sträuchern und kleinen Bäumen bewachsen und bietet einen guten Windschutz. Leider ist es ein bisschen sandig und die Räder graben sich immer wieder ein.
In Maribo, als ich am Rathausplatz ankam, wurde gerade ein Live-Konzert vor einem Weinladen gespielt. Ich bleibe zwei Songs stehen, die spielen Coversongs aus den 70-80 Jahren und machen das gut. Immer mehr Leute kommen und applaudieren.

Ich fahre weiter. Der Wind ist heute stärker. Naja, ich bin ziemlich nah am Meer und an den Küsten ist es einfach windig. Warum aber immer von vorne? Kann es nicht mal ein Rückenwind sein?
In Guldborg, kurz nach 18 Uhr entscheide ich mich für einen Campingplatz der ich gerade von der Route sehe. Es sind heute nur 57 km. Wieder mal ein schwacher Tag.


