Tag 9 – über die Elbe
Nach einem ausgiebigen Frühstück packe ich meine Sachen und kann um 9:15 Uhr losfahren. Beim Auschecken spreche ich das Problem mit der Dusche in meinem Zimmer an. Die Rezeptionistin schickt daraufhin einen Mitarbeiter zur Überprüfung – er bestätigt den Mangel. Als Entschädigung erhalte ich einen Preisnachlass auf den Zimmerpreis. Immerhin.
Heute treffe ich mich mit Norbert und werde bei ihm übernachten. Da er um 13 Uhr einen wichtigen Termin hat und los muss, sollte ich spätestens bis dahin bei ihm eintreffen.
Ich habe die Distanz noch einmal über Google Maps überprüft und festgestellt, dass meine ursprüngliche Annahme falsch war: Statt 35 Kilometern sind es tatsächlich 56 Kilometer. Die Route, die Google vorschlägt, verläuft etwas anders als die meines GPS – der Unterschied ist jedoch gering. Warum bin ich davon ausgegangen, heute nur noch 35 Kilometer fahren zu müssen? Vermutlich habe ich die Entfernungsangaben falsch interpretiert. Es sieht so aus, als würde mein GPS die Luftlinie anzeigen, statt der tatsächlichen Strecke entlang der Route. Ich muss mich künftig besser mit dem Gerät vertraut machen.
Jetzt bringt es mir leider nichts mehr und ich muss zügig losfahren. Ich entscheide mich für die Route von Google Maps – sie scheint über normale Straßen zu führen und nicht über Feldwege. Damit kann ich hoffentlich schneller unterwegs sein und rechtzeitig bei Norbert ankommen.
Der Start verläuft vielversprechend – eine gute Nebenstraße, auf der ich schnell vorankomme. Doch nach etwa 4 Kilometern folgt die Ernüchterung: Ein schlechter Waldweg erwartet mich. Zum Glück ist der Spuk nach weiteren 6 Kilometern vorbei. Ab dann geht es auf hervorragend ausgebauten Radwegen und ruhigen Straßen weiter. Dennoch habe ich unterwegs wertvolle Zeit verloren.
Kurz nach 11 Uhr rufe ich Norbert an und teile ihm mit, dass ich es bis 13 Uhr nicht schaffen werde. Zum Glück ist das kein Problem. Mein neuer Anhänger wurde bereits geliefert; das Paket steht im Nebengebäude, das nicht verschlossen ist. Norbert wird gegen 16 Uhr zurück sein. Jetzt kann ich die Fahrt etwas entspannter angehen.
Gegen 14 Uhr überquere ich die Elbe und erreiche damit Mecklenburg-Vorpommern. Die Brücke, die ich passiere, ist etwa einen Kilometer lang.


Um 14:30 Uhr komme ich bei Norbert an und beginne, den neuen Anhänger zusammenzusetzen. Alles sieht vielversprechend aus – der Austausch war definitiv eine gute Entscheidung.



Gegen 16 Uhr kehren Norbert und Kerstin, seine Frau, zurück. Dann darf ich die Dusche nehmen und meine Kleidung wird gewaschen. Später wird im Garten gegrillt und geplaudert. Wir sitzen gemeinsam draußen im gemütlichen Garten und ich genieße ihre wunderbare Gastfreundschaft.
Am Abend schaue ich mit Norbert das Fußballspiel HSV gegen SSV Ulm – ein historischer Moment. Der HSV gewinnt beeindruckend mit 6:1 und kehrt nach sieben Jahren endlich in die Bundesliga zurück. Aus Freude lässt Norbert ein paar Raketen in den Himmel steigen, und ich bekomme die besondere Ehre, auf der HSV-Decke zu schlafen.
Es war ein sehr schöner Abend in guter Gesellschaft – hat richtig Spaß gemacht.